Ästhetische Chirurgie
Rekonstruktive Chirurgie
Behandlung von Verbrennungen
Verbrennungsverletzung: Gewebeschädigung unter Hitzeeinwirkung von mehr als 50° C Hauttemperatur. In Deutschland werden jährlich 15 000–18 000 Verbrennungen behandelt, darunter etwa 1 600 dritten Grades.
Verbrennungen werden nicht nur durch Feuer und heiße Flüssigkeiten verursacht. Ähnliche Defekte der Körperoberfläche entstehen durch Strom, Blitzschlag, Verätzungen oder Strahlenschäden, und auch Erfrierungen provozieren ein ähnliches Krankheitsbild. Je nach Dauer der Einwirkung kommt es zu vorübergehenden oder bleibenden Schäden, die plastisch-chirurgisch behoben werden müssen. Das Therapiespektrum reicht von der ambulanten Behandlung durch den Hausarzt bis zu intensivmedizinischen Maßnahmen in speziellen Verbrennungszentren.
Für die Prognose einer Verbrennungsverletzung ist die Bestimmung des Volumens an zerstörtem Gewebe ausschlaggebend, das sich aus der Tiefe der Verbrennungswunden und dem Ausmaß der verbrannten Körperoberfläche zusammensetzt (Tiefen- und Oberflächenbestimmung ).
Der Eingriff
Schwere Verbrennungen müssen operativ versorgt werden, da keine Möglichkeit der Spontanheilung besteht. Zunächst wird die Haut bis in nicht geschädigte Tiefen entfernt.
- Bei einer großflächigen Schädigung der Haut ist eine Spalthauttransplantation erforderlich. Dabei wird an einer gesunden Stelle des Körpers (meist an Gesäß, Oberschenkel, Bauch oder Oberarm) eine 0,2–0,5 mm dicke Hautschicht abgehobelt, vom Mediziner Spalthaut genannt, und verpflanzt. Reicht die Spalthaut nicht aus, um die betroffene Fläche abzudecken, wird sie eingeschnitten und wie ein Netz auseinandergezogen (Meshgraft-Technik, Meek-Technik). So wird sie bis auf das Dreifache gedehnt; dabei entstandene Löcher schließen sich, sobald die transplantierte Haut auf der verbrannten Fläche „normal“ wächst. Je nach Größe der verbrannten Fläche sind meist mehrere Operationen notwendig.
- Kleinere, tiefe Hautdefekte werden durch Vollhauttransplantate abgedeckt. Diese Transplantate umfassen alle drei Hautschichten, wenn nötig sogar darunter liegende Muskulatur, und sind entsprechend dick. Wenn in der direkten Nachbarschaft der Wunde gesunde Haut zur Verfügung steht, wird dort ein Hautlappen an drei Seiten ausgeschnitten und in das Wundgebiet „eingeschwenkt“ (Verschiebelappen). Die intakte Blutversorgung an der vor Ort verbliebenen vierten Seite des Hautlappens erleichtert das Einheilen. Auch von weiter entfernten Stellen des Körpers kann mit einer ähnlichen Technik Haut übertragen werden. Entweder als freies Vollhauttransplantat, bei dem die Spenderhaut ganz herausgeschnitten wird, oder als Stiellappen, bei dem zunächst an einer Stelle die Blutversorgung bestehen bleibt. Voraussetzung dafür ist, dass Wunde und Spenderareal eng benachbart sind.
- Eine neue Methode der Hautgewinnung ist die Keratinozytentransplantation. Entnommene Hautzellen (Keratinozyten) werden dabei in künstlichen Nährmedien zur Teilung angeregt. Dann werden die gezüchteten Zellen auf eine Trägermembran gebracht und anschließend auf den Hautdefekt transplantiert. Nach etwa zehn Tagen löst sich die Trägermembran auf, sodass nur die neue gezüchtete Haut zurückbleibt. Da die Keratinozyten ungefähr 2–3 Wochen zum Wachsen brauchen, wird die Wunde zwischenzeitlich provisorisch bedeckt. Zu diesem Zweck wird künstlich hergestellte, synthetische Haut (Epigard®, Geliperm®) oder Fremdhaut (meist von Leichen gewonnen) verwendet.
Das Hauptproblem nach Verbrennungen ist die Bildung von Narben. Diese entstellenden Hautveränderungen sind vor allem dann eine psychische Belastung für den Betroffenen, wenn sie in Gesicht, Hals, der behaarten Kopfhaut oder im Bereich der weiblichen Brüste auftreten. Geht es um die Korrektur größerer Verbrennungsnarben, sind es mehr die funktionellen als die ästhetischen Aspekte, die vom Mediziner beachtet werden, z. B. in Gelenksnähe gelegene, schrumpfende Narbenstränge, die den Bewegungsumfang drastisch einschränken (Narbenkontrakturen).
Nachdem die Hauttransplantate eingeheilt sind, helfen Kompressionsbandagen, die erhabene Narbenbildung zu minimieren. Wenn dennoch Narbenkontrakturen entstehen, kann eine Z-Plastik Abhilfe schaffen, die die Narbe in einer Art Zieharmonikaeffekt verlängert. Bei einer Z-Plastik werden dreieckige Hautlappen in einem Winkel von 45° zum Narbenverlauf angelegt. Durch Verlagerung der Lappenspitzen entsteht eine Z-förmige Narbenlinie, die mit feinen Nähten verschlossen wird. Der Verlauf der Narbe wird dabei so geplant, dass ein Teil der Einschnitte in den natürlichen Hautspannungslinien liegt.
Brustrekonstruktion nach Krebs
Brustrekonstruktion (Mamma-Rekonstruktionsplastik): Operativer Eingriff zum Wiederaufbau einer infolge von Krebserkrankung amputierten Brust.
Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen. Durch die vielfältigen Maßnahmen zur Früherkennung und die verfeinerten Operationstechniken bleibt die Brust heute in 70 % der Fälle erhalten. Bei 30 % der Patientinnen ist es jedoch notwendig, die ganze Brust abzunehmen, um den bösartigen Tumor gänzlich zu entfernen. Für die betroffenen Frauen ist diese Operation nicht nur körperlich belastend, bei den meisten hinterlässt sie auch erhebliche seelische Schäden. Denn viele Patientinnen haben das Gefühl, mit der Brust auch ihre Weiblichkeit zu verlieren. Mit modernen Verfahren lässt sich die Brust heute erfolgreich wieder aufbauen – häufig schon während der Krebsoperation.
Der Eingriff
Die Brustrekonstruktion kann sofort mit dem Entfernen der kranken Brust oder zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Der richtige Zeitpunkt und das Verfahren hängen vom Gesundheitszustand der Patientin (z. B. Übergewicht, hoher Blutdruck, Nikotinkonsum) und den übrigen Behandlungen ab. Eine Chemotherapie oder Bestrahlung sollte zu Beginn des Brustaufbaus abgeschlossen sein. Bei der Brustrekonstruktion können Implantate oder körpereigenes Gewebe eingesetzt werden. Am häufigsten sind folgende Verfahren:
- Brustrekonstruktion durch ein Silikonimplantat, eingesetzt mit Hilfe der Expandertechnik: Hierbei wird unter den Brustmuskel ein Kunststoffbeutel platziert und allmählich mit physiologischer Kochsalzlösung gefüllt. Der sich vergrößernde Ballon dehnt die Hautdecke über dem entfernten Brustgewebe und schafft Raum für das Implantat, das nach 4–6 Monaten in einem zweiten Eingriff unter Vollnarkose eingesetzt wird. Für ein Implantat spricht, dass in der Regel keine zusätzlichen Narben entstehen, die bei der Verwendung von Eigengewebe unvermeidlich sind. Auch ist der Eingriff kürzer (1–2 Stunden) und weniger belastend.
- Brustrekonstruktion aus körpereigenem Gewebe: Beim TRAM-Flap (Transversus-rectus-abdominus-Muskellappenplastik) wird am Unterbauch ein spindelförmiges Haut- und Fettgewebestück inklusive eines kleinen Muskelanteils abgelöst und im Bereich der Brust eingesetzt. Gleichzeitig wird bei diesem Verfahren der Bauch gestrafft. Die Haut-Muskel-Plastik bleibt entweder mit ihren versorgenden Blutgefäßen verbunden (gestielter TRAM) und wird durch einen Tunnel unter der Haut von der Entnahme- zur Empfängerstelle geführt. Alternativ wird sie abgelöst (freier TRAM) und an der Empfängerstelle mikrochirurgisch wieder an das Blutgefäßsystem angeschlossen. Solche Eingriffe sind anspruchsvoll und dauern lang: 4–6 Stunden liegt die Patientin im Narkoseschlaf. Ihr Vorteil besteht im natürlichen Körpergefühl und in der guten Brustform, die sich so erreichen lässt.
- Das zweite Standardverfahren mit Eigengewebe ist der DIEP-Flap (Deep-Inferior-Epigastric-Perforator-Lappenplastik). Auch hier wird Unterbauchfettgewebe verlagert, das aber im Unterschied zum TRAM-Lappen keinen Muskelanteil hat. Die Bauchwand bleibt in ihrer Struktur intakt und stabil. Dieses Operationsverfahren erfordert jedoch mehr Geschick des Operateurs. Besteht kein Bauchhautüberschuss, kann auch Gewebe aus dem Rückenmuskel verwendet werden (Latissimus-dorsi-Lappenplastik). Es wird einseitig abgehoben, unter der Achsel durchgeführt und vorn zum Brustaufbau verwendet. Die Blutversorgung bleibt dabei gestielt erhalten. Bei manchen Frauen ist das Volumen der Muskellappenplastik allein nicht ausreichend, sodass zusätzlich ein Implantat eingesetzt oder die andere Brust entsprechend verkleinert werden muss.
Die Brustwarze wird nach Abschluss des Heilungsprozesses (wieder-)hergestellt. Zur Rekonstruktion der Brustwarze verwendet der Operateur Anteile der gesunden Brustwarze oder der Oberschenkelinnenhaut (sie ähnelt der natürlichen Pigmentierung der Brusthaut am ehesten). Eine Alternative ist die Verwendung örtlicher Lappenplastiken; die Farbe der Brustwarze und des Warzenhofs wird hier durch Tätowierung der Gegenseite angepasst. Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung.
Nachbehandlung
Für die Zeit unmittelbar nach der Brustrekonstruktion gelten im Wesentlichen die gleichen Verhaltensregeln wie nach einer Brustvergrößerung. Da die rekonstruierte Brust gelegentlich kleiner und straffer ausfällt als die gesunde, kann zu einem späteren Zeitpunkt eine angleichende operative Korrektur der gesunden Brust nötig werden. Die Behandlung besteht aus bis zu drei Operationen und erstreckt sich meist über ein Jahr. Abschließend wird die Brustwarze rekonstruiert. Unmittelbar nach der Operation sind Nachkontrollen in meist wöchentlichen Abständen zur Beurteilung des Heilungsverlaufs notwendig. Normalerweise wird die Patientin 2–3 Wochen nach dem Eingriff an einen Onkologen überwiesen. Dieser entscheidet nach Vorliegen aller Tumorinformationen, welche unterstützenden Therapien auf medikamentöser Basis erforderlich sind. Auch nach Beendigung der onkologischen Therapie werden regelmäßig, aber in immer größeren Abständen, gründliche Nachsorgeuntersuchungen vorgenommen.
Risiken und Gegenanzeigen
Zu den häufigsten Komplikationen nach Brustrekonstruktionen gehören Infektionen, Blutergüsse, Serome (nach einer Operation bildet sich eine mit Gewebeflüssigkeit gefüllte Höhle), Hautperforationen (die Haut bekommt kleine Löcher oder Risse) und Sensibilitätsstörungen, vor allem an der Brustwarze. Viele Patientinnen leiden unter Spannungsgefühlen. Bei Verwendung von Implantaten besteht das Risiko einer Kapselfibrose, die im Extremfall mit schmerzhaften Formveränderungen einhergeht. Ein asymmetrisches Operationsergebnis oder eine Verlagerung des Implantats können eine Nachoperation erforderlich machen.
Auch körpereigenes Gewebe kann bei Durchblutungsstörungen abgestoßen werden. Bei Verwendung einer TRAM-Lappenplastik kann es zu einer Schwächung der Bauchwand bis hin zu Eingeweidebrüchen (Hernien) kommen. Bei Verwendung eines Latissimus-dorsi-Lappens kommt es vor, dass sich das Brustvolumen durch Muskelschwund nachträglich verringert. Der Verlust des Latissimus kann sich auf manche Bewegungsabläufe störend auswirken, viele Patientinnen leiden zudem unter beträchtlichen Narbenschmerzen am Rücken.
Gesichts- und Schädelfehlbildungen
Angeborene Fehlbildungen (Anomalien) können erblich bedingt oder durch Umwelteinflüsse verursacht sein. Auch ungenügend getestete Medikamente haben in der Vergangenheit zu massenhaft auftretenden Fehlbildungen geführt – zu trauriger Berühmtheit gelangte in diesem Zusammenhang die Contergan®-Affäre. Kommt ein Kind mit einer Fehlbildung zur Welt, so ist dies für die Angehörigen zunächst ein schwerer Schock. Für den Plastischen Chirurgen hingegen gilt es, die Fehlbildungen so früh und so perfekt wie möglich zu korrigieren. Besonders bei der operativen Behandlung schwerer Gesichts- und Schädelfehlbildungen (kraniofaziale Anomalien) hat die Plastische Chirurgie in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Ausgereifte und standardisierte Operationsverfahren ermöglichen es, die wichtigsten Korrekturen bereits im ersten Lebensjahr vorzunehmen.
Gesichtsspalten
Zu den häufigsten Anomalien gehört die Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte (LKG-Spalte), die einseitig oder beidseitig, vollständig oder unvollständig ausgebildet sein kann (eine von 500 Geburten). Ist nur die Oberlippe betroffen, handelt es sich um eine Lippenspalte, umgangssprachlich als Hasenscharte bekannt, ein gespaltener Gaumen wird umgangssprachlich als Wolfsrachen bezeichnet. Unbehandelt können derartige Spalten schwere körperliche Probleme zur Folge haben. Die Atemfunktion ist behindert, die Nahrungsaufnahme erschwert, Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen kommen gehäuft vor.
Ist zusätzlich die Nase fehlgebildet, steigt der seelische Leidensdruck. Die operativen Möglichkeiten sind auf diesem Gebiet so weit fortgeschritten, dass das Aussehen der Kinder, die Sprache, das Hörvermögen und die Kiefer- und Zahnentwicklung kaum mehr beeinträchtigt sind. Die wesentlichen Operationen beginnen so frühzeitig, dass sie spätestens zum Ende des ersten Lebensjahres abgeschlossen sind. Aber auch bei älteren Kindern und Jugendlichen können noch notwendige Korrekturen zur Verbesserung des Aussehens und der Funktion in spezialisierten Zentren vorgenommen werden.
Schädelfehlbildungen
Stark deformiert sind Gesicht und Schädel bei Fehlbildungen wie dem Apert, Crouzon, Pfeiffer und Carpenter-Syndrom. Sie sind sehr selten und treten bei einem von etwa 90 000 Säuglingen auf. Typische Symptome sind Turm- oder Spitzschädel, zurückliegendes Mittelgesicht und unterentwickelter Oberkiefer. Sie bedingen Beeinträchtigungen des Seh-, Hör- und Sprachvermögens sowie Atmungsschwierigkeiten. Häufig bestehen zusätzlich Verwachsungen der Zehen und Finger sowie Bewegungseinschränkungen im Schultergürtelbereich und in den Gelenken. Auch diese Anomalien werden an interdisziplinären Zentren von Plastischen Chirurgen, Neurochirurgen und Kinderchirurgen frühzeitig behandelt. Hierfür werden auch moderne Operationstechniken wie Gewebeexpansion und Knochenverlängerung (Knochendistraktion) eingesetzt. Hierbei wird die Haut durch einen implantierten Ballon nach und nach gedehnt bzw. an natürlichen Wachstumsfugen über Monate gestreckt.
Weiterführende Informationen
- www.lkg-selbsthilfe.de – Selbsthilfevereinigung für Lippen-Gaumen-Fehlbildungen e. V., Hüttenberg: Enthält umfangreiche Informationen, Beratunsgadressen, ein Forum und Galerien.
- www.lkgs.net – Privates Diskussionsforum für von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten Betroffene und Eltern.
- www.apert-syndrom.de – Elterninitiative Apert-Syndrom und verwandte Fehlbildungen e. V., Kierspe: Mit Informationen und Austauschmöglichkeiten.
Hautgefäßfehlbildung und Hautgefäßneubildungen
Viele Menschen leiden unter kleinen Äderchen, die rot oder blau durch die Haut schimmern, und besonders im Sommer nur schwer zu kaschieren sind. Diese Besenreiser treten besonders häufig an der Oberschenkelrückseite oder in den Kniekehlen auf. Ist das Gesicht betroffen, spricht man von Couperose. (Krampfadern werden an anderer Stelle besprochen).
Feuermale sind fleckige Hautveränderungen, die eine dunkelrote bis rötlich-violette Färbung annehmen. Ursache der Feuermale ist immer eine nachlassende Spannung der Gefäßwände: Die Äderchen weiten sich, Blut fließt verstärkt durch und wird als Röte sichtbar. Bei Blutschwämmchen handelt es sich um gutartige Gefäßneubildungen, deren Ursache bislang nicht eindeutig geklärt ist. Durch Verödung oder Lasertherapie können Blutschwämmchen sicher und wirkungsvoll behandelt werden.
Der Eingriff
Größere Besenreiser werden meist verödet, indem der Arzt einen Wirkstoff in die betroffene Vene injiziert. So wird eine lokale Entzündungsreaktion auslöst, wodurch die Gefäßwände miteinander verkleben. Unterstützt wird dieser Vorgang durch Kompressionsstrümpfe, die zusätzlichen Druck auf das Gefäß ausüben. Kleinere Besenreiser und erweiterte Äderchen im Gesicht (Couperose) verdampft der Arzt mit einem gepulsten Farbstofflaser (Lasertherapie). Der gebündelte Lichtstrahl zielt dabei ausschließlich auf den roten Blutfarbstoff in den Gefäßen und verschweißt die Äderchen, ohne das umliegende Gewebe in Mitleidenschaft zu ziehen. Beide Behandlungen dauern 10–20 Minuten und sind so gut wie schmerzfrei, bei der Laserbehandlung werden zuweilen betäubende Salben eingesetzt. Unter Umständen sind mehrere Sitzungen nötig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Nachbehandlung
Einen Tag nach einer Verödungsbehandlung ist der Patient wieder fit, muss aber für mindestens fünf Tage einen Kompressionsstrumpf tragen. Das Ergebnis des Eingriffs wird erst nach einiger Zeit sichtbar, weil der Körper die nun nicht mehr passierbaren Gefäße noch abbauen muss. Eine Laserbehandlung verbessert das Hautbild sofort. Allerdings können Schwellungen, Rötungen und Blaufärbungen auftreten und bis zu zwei Wochen anhalten. In manchen Fällen bilden sich auch Krusten. Spezielle Pflegesalben wie z. B. Bepanthen® unterstützen den Heilungsprozess. Nach einer Couperosebehandlung darf man sich am nächsten Tag wieder Schminken, Saunabesuche sind erst nach einem Monat wieder erlaubt. Für mindestens sechs Wochen sollte die Haut nicht der Sonne ausgesetzt werden, danach empfiehlt es sich, einen Sunblocker aufzutragen.
Risiken und Gegenanzeigen
Vor einer Besenreiserbehandlung sollte der Arzt Krampfadern ausschließen. Die Verödung gilt als risikoarm, bei manchen Patienten treten Hautverfärbungen und Unverträglichkeitsreaktionen gegen den injizierten Wirkstoff auf. In seltenen Fällen kommt es zu einer Thrombose. Wird statt der zu behandelnden Vene das umliegende Gewebe getroffen, stirbt dieses ab. Es entsteht ein brauner Fleck, der aber mit der Zeit wieder verschwindet.
Nach einer Laserbehandlung besteht die Möglichkeit einer Hyperpigmentierung des behandelten Hautbezirks. Diese Nachdunkelung ist meist vorübergehend und bildet sich nach einer gewissen Zeit zurück. Bei unsachgemäß durchgeführten Laserbehandlungen kann es jedoch zu bleibenden Pigmentflecken und zur Narbenbildung kommen.
Narbenkorrekturen
Narbenkorrekturen (Narbenplastik): Operativer Eingriff zur Verbesserung des Erscheinungsbilds einer Narbe. Unschöne Narben entstehen meist durch Unfälle, Verbrennungen, Verletzungen mit einem Messer oder durch eine schlecht ausgeführte Operation (Sekundärheilung). Sie können eine erhebliche kosmetische Beeinträchtigung und in manchen Fällen sogar eine funktionelle Behinderung darstellen. Heute gibt es Behandlungsmethoden, die störende unschöne Narben zwar nicht vollständig entfernen, aber so gut wie unsichtbar machen.
Der Eingriff
Kleine Narben werden durch Peelingmethoden wie Laserbehandlung, Hautabschleifen (Mikrodermabrasion) oder chemisches Peeling korrigiert. Größere Narben können eine Operation erforderlich machen.
Bei eingezogenen Narben (atrophen Narben) unterspritzt der Arzt die Narbe oder unterfüttert sie mit Gewebe der unmittelbaren Umgebung. Dabei entsteht zwar eine neue Narbe, sie liegt aber auf der gleichen Höhe wie die restliche Haut. Wenn feste Bindegewebestränge die Narbe nach unten ziehen, hilft auch eine operative Trennung dieser Verbindungen (Subzision).
Bei erhabenen Narben (hypertrophen Narben) wird das Narbengewebe zunächst weggeschnitten. Durch eine besonders feine Nahttechnik wird die neue Narbe dann mehrschichtig wieder verschlossen. In manchen Fällen ist eine kleine Hautverpflanzung erforderlich, um den entstehenden Hautdefekt zu schließen.
Bei einem ungünstigen Narbenverlauf oder Narbenkontrakturen (bewegungseinschränkende Stränge; entstehen, wenn Narbengewebe deutlich schrumpft und sich die Narbe dadurch verhärtet und zusammenzieht) mit Funktionseinschränkungen verändert der Arzt die Verlaufsrichtung der Narbe durch Z- oder W-förmige Schnitte (Z-Plastik). Außerdem werden Techniken wie die Hautdehnung mit einem implantierbaren Expander (von außen befüllbarer Plastiksack, der über viele Wochen hinweg mit Kochsalzlösung aufgefüllt wird) eingesetzt. Die Behandlung dauert je nach Ausmaß 1–3 Stunden.
Bei ausgeprägten Kontrakturen können mehrere Eingriffe nötig sein. Narbenkorrekturen werden in den meisten Fällen unter örtlicher Betäubung vorgenommen.
Nachbehandlung
Nach einer ambulanten Narbenkorrektur kann der Patient in der Regel sofort nach Hause gehen. Die Fäden werden nach einer Woche entfernt, danach folgt die Nachbehandlung. Heilungsfördernd sind Narbensalben (mit Heparin), Silikongel-Folien und Narbenmassagen. In manchen Fällen hilft auch eine Druckbehandlung mit Gelkissen oder elastischen Verbänden (Kompressionsbehandlung), damit die Narbe nicht mehr so wulstig wird. Abhängig von Art, Größe und Verlauf der Narbe kann es bis zu einem Jahr dauern, bis die Narbe so weit „gereift“ ist, dass das endgültige Ergebnis feststeht.
Risiken und Gegenanzeigen
Narbenkorrekturen unter örtlicher Betäubung sind risikoarm. Mögliche Komplikationen sind Nachblutungen, Infektionen oder Wundheilungsstörungen. In seltenen Fällen kommt es nach der Korrektur zu einer überschießenden Bildung von Narbengewebe, die dann eine weitere Behandlung erfordert.
Pigmentveränderungen und Tätowierungen
Natürliche Pigmentveränderungen wie Muttermale, Altersflecken und -warzen sind teils angeboren, teils werden sie durch zu häufige und zu intensive Sonnenbestrahlung begünstigt, auf die die Haut mit einer Überproduktion des braunen Hautfarbstoffs Melanin reagiert. Pigmentveränderungen künstlichen Ursprungs sind z. B. Tätowierungen: In der Jugend Ausdruck des Lebensgefühls, werden sie mit zunehmendem Alter oft als lästig, manchmal auch als Karrierehindernis empfunden. Störende Male oder Hautverzierungen können heute durch eine Laserbehandlung entfernt oder zumindest deutlich aufgehellt werden.
Der Eingriff
Zur Entfernung von Pigmentveränderungen wird heute meist ein Rubin-Laser eingesetzt. Sein rotes Licht wird von pigmentreichen, braunen Strukturen absorbiert und in Hitze umgewandelt. So können braune Farbpigmente enthaltende Hautzellen gezielt zersprengt werden. An den geschädigten Hautstellen bildet sich eine Entzündung, die körpereigene Fresszellen des Immunsystems anzieht. Diese nehmen die Farbpartikel auf und transportieren sie ab. Bei der Tatoo-Entfernung müssen je nach Art der Pigmente mehrere Lasersysteme verwendet werden – so sprechen z. B. rote Farbstoffe auf den Neodym-YAG-Laser an. Am besten lassen sich schwarze, blaue und rote Pigmente entfernen, am schwierigsten gelbe und violette. Die Behandlung dauert 5–15 Minuten, häufig sind mehrere Sitzungen erforderlich. Der Eingriff ist nur mit leichten Schmerzen verbunden, auf Wunsch wird eine Anästhesiesalbe aufgetragen.
Nachbehandlung
Durch die Laserbehandlung entstehen oberflächliche kleine Blutungen, die eintrocknen und verkrusten. Die Krusten fallen nach zwei Wochen ab, die behandelten Hautstellen bleiben anschließend noch einige Wochen gerötet. Viele Patienten klagen über Juckreiz sowie eine erhöhte Hautempfindlichkeit. Nach der Behandlung müssen die behandelten Stellen für sechs Wochen vor der Sonne geschützt werden.
Risiken und Gegenanzeigen
Wie bei jeder Laserbehandlung kann es nach dem Eingriff vorübergehend zu Schwellungen und Rötungen kommen. Im behandelten Hautgebiet drohen Infektionen, ein schlummerndes Herpesvirus wird möglicherweise aktiviert (Herpes zoster). Pigmentstörungen kommen vor allem dann vor, wenn der Patient sich nicht an das Sonnenverbot hält. Bei der Entfernung von Tätowierungen kann der Körper in seltenen Fällen allergisch auf die durch den Laserbeschuss freigesetzten Farbstoffe reagieren. In manchen Fällen bleiben Restpigmente in der Haut zurück. Wird die Laserbehandlung unsachgemäß durchgeführt, sind bleibende Hyperpigmentierungen (ein Zuviel des dunklen Hautfarbstoffs Melanin) und Narbenbildung mögliche Folgen.
- Tattoo-Entfernung ab 50 € pro Sitzung (3–10 Sitzungen)
- Entfernung von Pigmentveränderungen 150–250 € pro Sitzung.